Helga M. Novak

Helga M. Novak, geboren am 8. 9. 1935 in Berlin Köpenick. Von 1954 bis 1957 studierte sie Journalistik und Philosophie an der Universität Leipzig. Sie arbeitete als Monteurin, Laborantin und Buchhändlerin. 1961 heiratete sie nach Island; bis 1965 Arbeiterin in isländischen Fabriken. Reisen nach Frankreich, Spanien und Amerika. Rückkehr nach Leipzig und Beginn des Studiums am Literaturinstitut „Johannes R. Becher“. 1966 wurde ihr die DDR-Staatsangehörigkeit aberkannt. Sie kehrte nach Island zurück. Lebte zeitweise in Frankfurt/M. und in Jugoslawien, seit Ende der 1980er Jahre in Polen und Berlin. Sie starb am 24. 12. 2013 in Rüdersdorf bei Berlin.

*  8. September 1935

†  24. Dezember 2013

von Ursula Bessen

Essay

„Diese Dichterin ist schlimmer als nur verkannt, sie blieb einfach unbemerkt.“ Was Wolf Biermann 1979 zu Recht behauptete, daran hat sich auch später wenig geändert. Obwohl Helga M. Novak ab Mitte der 1960er Jahre kontinuierlich Lyrik und Prosa in der Bundesrepublik veröffentlichte und von der literarischen Kritik überwiegend wohlwollend und positiv rezensiert wurde, blieb sie, die schon 1968 für ihren zweiten Gedichtband „Colloquium mit vier Häuten“ (1967) mit dem Bremer Literaturpreis ausgezeichnet wurde, einem breiteren Publikum unbekannt.

In der Bundesrepublik ist Helga M. Novak eine literarische Außenseiterin geblieben. Ihre Prosa der 1960er Jahre machte die entfremdete ...